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28.05.2020

Zuwegung zur Gedenkstätte Sachsenhausen: Gemeinsamer Termin von Stadt, Gedenkstätte und Land

Seit Jahren ringen die Stadt Oranienburg, die Gedenkstätte Sachsenhausen und die Anwohnerinitiative „AWI“ um eine Neuplanung der Busanbindung zur Gedenkstätte, welche die Anwohner der umliegenden Straßen entlasten soll. Bisher ohne Erfolg. Nun soll das Land Brandenburg vermitteln.

Zusammen mit Bürgermeister Alexander Laesicke, Gedenkstättendirektor Dr. Axel Drecoll, Verantwortlichen des Bauwesens aus der Stadtverwaltung und der Kommunalpolitik nahm Brandenburgs Kulturministerin Dr. Manja Schüle am Donnerstag die Verkehrssituation vor Ort in den Blick. Eine aktivere Beteiligung des Landes Brandenburg an der Erarbeitung eines neuen Konzeptes für die Wegeleitung der Busse, die täglich von und zur Gedenkstätte fahren, wurde insbesondere von der Stadt Oranienburg schon lange erwünscht. Denn die bisherigen Verhandlungen blieben trotz jahrelanger Bemühungen bislang ohne Ergebnis.

Die Haltestellen der zur und von der Gedenkstätte fahrenden Linienbusse sowie der Parkplatz und der Gedenkstättenzugang liegen inmitten eines Wohngebietes. Dessen Anwohner klagen schon lange über den Dauerlärm der zahlreichen Busse, die jeden Tag ihre Straßen passieren. Dem Vorschlag der Stadt, auf einer Grünfläche außerhalb des Wohngebiets eine Wendeschleife für den Busverkehr mit neuer Haltestelle einzurichten, entgegnete die Gedenkstätte mit der Befürchtung, dass der sich somit verlängernde Fußweg der Besucher die Barrierefreiheit der Gedenkstätte beeinträchtige. Eine Verlegung des Eingangsbereiches wird von der Gedenkstätte wiederum bisher abgelehnt, obgleich sich mit dem aktuell geplanten Neubau des Besucherinformationszentrums die Gelegenheit für eine Neuplanung des Gedenkstättenzugangs anböte. Die Gedenkstätte verweist jedoch auf die historische und didaktische Bedeutung des bestehenden Gedenkstättenzugangs innerhalb des Wohngebietes. Die einstigen KZ-Häftlinge hatten bei ihrer Internierung den gleichen Weg durch die Wohnstraßen nehmen müssen. Ein Nachvollziehen diese Route sei ein wichtiger Bestandteil des Gedenkstättenbesuches, so die Begründung.

Nun schaltet sich das Land Brandenburg, welche die Gedenkstätte zusammen mit der Bundesrepublik trägt, in die Diskussion ein. Zusammen mit Bürgermeister Alexander Laesicke, Baudezernent Frank Oltersdorf, Landtagsabgeordneten Björn Lüttmann, Gedenkstättenleiter Dr. Axel Drecoll und Vertretern der Anwohnerinitiative „AWI“ besprach Brandenburgs Kulturministerin Dr. Manja Schüle am Donnerstag die Problematik der Busanbindung und Besucherlenkung sowie die Pläne für den Neubau des Besucherinformationszentrums. Die CDU-Fraktion hatte am Mittwoch einen Antrag vorgelegt, welcher die Schaffung eines neuen Parkplatzes in der Nähe des T-Gebäudes vorsieht. Die Ministerin nutzte ihren Besuch vor Ort, neben der aktuellen Wegeleitung und Parksituation der Busse auch den im Antrag vorgeschlagenen Standort für einen neuen Parkplatz in der Carl-Gustav-Hempel-Straße zu begutachten.

Bürgermeister Alexander Laesicke begrüßt das Engagement der Ministerin ausdrücklich: „Ich freue mich, dass sich das Land Brandenburg an den Überlegungen zur Verbesserung der Wegeführung beteiligt und bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam eine Lösung finden können, die den Interessen aller Akteure Rechnung trägt.“