Jugendbeteiligung
Oranienburger Kinder und Jugendliche möchten mitreden und mitentscheiden. Sie wissen sehr gut, wo ihnen etwas fehlt und sie haben viele Lösungsideen für Probleme, die die Sichtweisen von Politik und Verwaltung bereichern.
Wir sind davon überzeugt, dass Beteiligung von Kindern und Jugendlichen …
- unsere Demokratie stärkt.
- das Zusammenleben und den Dialog zwischen den Generationen verbessert.
- die Akzeptanz für Planungsvorhaben erhöht.
- ein wichtiger Standortfaktor für unsere Stadt ist.
Die Frage ist deshalb nicht, ob Kinder und Jugendliche bei Themen, die sie betreffen, beteiligt werden. Das schreibt auch der Gesetzgeber an vielen verschiedenen Stellen vor.
Es geht uns darum, gute Wege zu finden, Kinder und Jugendliche darüber zu informieren, wann, wie und wo sie sich einbringen können.
Wir finden es wichtig, Angebote zur Beteiligung zu machen, die interessant und spannend sind und die jungen Menschen die Möglichkeit geben, ihr Wissen und ihre Kreativität ausdrücken zu können.
Auch in der Beteiligungssatzung der Stadt Oranienburg ist klar geregelt, dass Kinder und Jugendliche beteiligt werden. Die Punkte zur Kinder- und Jugendbeteiligung wurden gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen erarbeitet.
Weitere Beteiligungsprozesse und deren Ergebnisse werden hier veröffentlicht.
Jugendcafé Bernauer Straße 61
Was bisher geschah:
Zu Beginn des Jahres 2020 haben viele Menschen mit großem Interesse verfolgt, dass die Stadt plant, einen neuen Jugendort in bester Innenstadtlage zur Verfügung zu stellen.
Es gab einen zweistufigen Beteiligungsprozess, in welchen sich im Januar und Februar mehr als einhundert interessierte, vor allem junge Menschen, einbrachten.
Mit dem Ziel, den neuen Jugendort bereits zum Ende 2020 öffnen zu können, wurde der Beteiligungsprozess erfolgreich abgeschlossen.
Als nächste Schritte müssen nun
- eine sogenannte Nutzungsänderung beantragt und genehmigt werden
- es müssen einige bauliche Veränderungen erfolgen
- und ein freier Träger der Jugendhilfe muss beauftragt werden, den neuen Jugendort zu gestalten und zu betreuen.
Grundlage für die Genehmigung der Nutzungsänderung ist unter anderem ein Brandschutzkonzept. Dafür konnte kurzfristig kein Gutachter gewonnen werden. Nach Verzögerungen ist es nun aber in der Fertigstellung.
Sobald das fertige Brandschutzkonzept vorliegt, wird die Nutzungsänderung beim Landkreis Oberhavel beantragt. Die Bearbeitungszeit ist schwer kalkulierbar.
Sobald die Nutzungsänderung genehmigt wurde, können bauliche Veränderungen beauftragt werden wie der Einbau eines behindertengerechten WC und eventuell festgelegte weitere Änderungen.
Parallel dazu soll ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren begonnen werden, in dem die Stadt einen für die Durchführung des Jugendcafés geeigneten Träger sucht. Eine Grundvoraussetzung für die Eignung eines solchen Trägers ist die Anerkennung als Jugendhilfeträger. Weitere wichtige Kriterien werden gemeinsam mit dem Jugendbeirat erarbeitet. Ein besonders wichtiges Kriterium steht aber bereits fest. Der zukünftige Träger muss die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses berücksichtigen und diesen gemeinsam mit interessierten jungen Menschen weiter führen.
Wichtig ist: Wir können aktuell nicht einschätzen, wie der weitere zeitliche Verlauf des Prozesses, der zur Eröffnung des Jugendcafés führen wird, aussieht. Die Eröffnung zum Ende 2020 ist mit hoher Wahrscheinlichkeit jedoch nicht mehr zu schaffen.
Aktuelle Informationen zum Stand werden zukünftig regelmäßig hier veröffentlicht:
https://oranienburg.de/Stadtleben/Bildung-Soziales/Jugend/
Dokumentation: Beteiligungsprozess Jugendcafé 2020
Braucht Oranienburg einen neuen Jugendort in zentraler Lage? Der Oranienburger Jugendbeirat sieht dies seit langem so. Er vertritt die Meinung vieler Oranienburger Jugendlicher, dass es in der Innenstadt ein Jugendcafé geben soll.
Die Stadtverordneten hörten den Jugendbeirat und ließen sich von dessen Argumenten überzeugen. Sie beauftragten die Verwaltung der Stadt damit, geeignete Räumlichkeiten in der Innenstadt zu suchen und diese dann für ein Jugendprojekt vorzubereiten und zur Verfügung zu stellen.
Ein geeigneter Ort wurde in der Bernauer Str. 61 gefunden. Die Räumlichkeiten, die zuletzt mehrere Jahre leer standen, bieten viel Platz.
Aber wie soll dieser neue Jugendort nun aussehen? Was soll zukünftig in der Bernauer Str. 61 stattfinden?
Im Januar und Februar 2020 machte sich die Verwaltung auf den Weg, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Sie lud dazu ein, vor Ort gemeinsam zu überlegen, wie es zukünftig dort sein soll. Besonders angesprochen wurden diejenigen Oranienburger*innen, die die neuen Räumlichkeiten zukünftig nutzen können. Das sind junge Menschen, die in Oranienburg leben oder hier zur Schule gehen. Aber auch Gewerbetreibende, die Nachbarschaft und Kommunalpolitiker*innen wurden gebeten, sich einzubringen.
Gibt es Befürchtungen, Ängste oder Fragen, wenn in der unmittelbaren Nachbarschaft ein Ort für junge Menschen geschaffen wird?
Während einer Ideenwerkstatt im Januar wurden auch diese Fragen diskutiert. Das Thema „Neues Jugendcafé in der Innenstadt“ stieß in Oranienburg auf so viel Interesse, dass die Räumlichkeiten in der Bernauer Str. 61 gut besucht waren, wie lange nicht mehr. Etwa 80 Interessierte und Engagierte erarbeiteten gemeinsam, für was die neuen Räumlichkeiten zukünftig Raum bieten sollen.
In der zweiten Veranstaltung, zu der als Planungswerkstatt Schüler*innen von Oranienburger weiterführenden Schulen und der Klassenstufe 6 der Grundschulen eigeladen waren, arbeiteten junge Menschen zu 10 Themen. Sie fanden kreative Lösungen für 8 Aufenthaltsbereiche und 2 Querschnittsthemen. Für alle Bereiche als besonders wichtig haben sie das Vorhandensein von Highspeed-WLAN bestimmt.
Als nächstes wird von der Verwaltung ein freien Träger der Jugendhilfe damit beauftragt, das Jugendcafé entsprechend der Ergebnisse aus dem Beteiligungsverfahren umzusetzen.
Dokumentationen zum Herunterladen
Zur Kurzdokumentation beider Beteiligungsveranstaltungen sowie zur ausführlichen Dokumentation geht es hier:
- Kurzdokumentation - Beteiligungsprozess Jugendcafé 2020 (PDF; 0,5 MB)
- Ausführliche Dokumentation - Beteiligungsprozess Jugendcafé 2020 (PDF; 16 MB)
Einrichtung mit jungen Menschen und Eröffnung
Die zwei Mitarbeiterinnen des Trägers Stiftung SPI erfragten bei jungen Menschen, wie die Räumlichkeiten gestaltet werden sollten. Die Einrichtung für Entspannungs-, Medien-, sowie Kreativraum wurde gemeinsam recherchiert, gekauft und aufgebaut. So entstand Stück für Stück eine Wohlfühloase, die gern und regelmäßig von jungen Menschen nach der Schule besucht wird.
Am 01.03.2024 wurde das JUCA dann offiziell eröffnet: Junge Menschen, aber auch Erwachsene aus Politik, Verwaltung, Stadtgeschehen und der Nachbarschaft kamen und gratulierten zur Eröffnung. Gemeinsam wurde gestaunt, wie schön die Räumlichkeiten eingerichtet waren. Sogar einige Mitglieder des ehemaligen Jugendbeirats waren gekommen - sie hatten als erste einen solchen Ort der Beteiligung gefordert. Nun war es endlich Wirklichkeit geworden!
Dokumentation: Beteiligungsprozess 2019
Im Juli 2018 fand eine wichtige Änderung der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg statt. Mit der Neueinführung des § 18a werden Kindern und Jugendlichen weitreichende Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte zugesichert. Sie sollen bei allen Angelegenheiten der Stadt mitreden, die Auswirkungen auf ihr Leben haben.
Kinder- und Jugendliche sollen also mitgestalten und mitentscheiden dürfen.
Die Kommunalverfassung sieht vor, dass Kinder und Jugendliche bereits mitentscheiden sollen, wie sie sich zukünftig beteiligen wollen. Denn es ist ja klar, dass es ein paar Spielregeln für die Erwachsenen braucht, damit Kinder und Jugendliche sich beteiligen können:
- Wo Kinder und Jugendliche mitwirken können, muss so beschrieben sein, dass sie es verstehen können. Man nennt das kindgerechte Sprache.
- Solche Angebote können nicht spätabends stattfinden.
- Es muss möglich sein, dass (beispielsweise beim Modellbau) auch mit den Händen gedacht wird.
Die Stadt Oranienburg wird 2019 eine Beteiligungssatzung einführen. Diese soll unter anderem darstellen, welche Formen zur eigenständigen Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen in Oranienburg zur Verfügung gestellt werden.
Um herauszufinden, was Kinder und Jugendliche benötigen, um sich einbringen zu können, hat die Stadt Oranienburg in Kooperation mit dem Jugendbeirat im 1. Halbjahr 2019 einen großen Beteiligungsprozess durchgeführt.
Es fanden mehrere Workshops statt, in denen Kinder und Jugendliche aus fast allen Oranienburger Grund- und weiterführenden Schulen gemeinsam überlegt haben, wie sie sich Beteiligung wünschen.
Außerdem wurden Eltern und Erzieher und Erzieherinnen von Kita-Kindern befragt, was aus ihrer Sicht wichtig ist, damit Kinder sich gut einbringen können.
Nach der Auswertung aller Ergebnisse haben wir als Stadt einen eigenen Paragrafen zur Beteiligung von Kinder- und Jugendlichen für die Oranienburger Beteiligungssatzung entwickelt.
Wenn die Beteiligungssatzung von der Stadtverordnetenversammlung akzeptiert und beschlossen wird, ist Kinder- und Jugendbeteiligung in Oranienburg in diesem Paragrafen in einer Art „Stadtgesetz“ geregelt.
Die Fotodokumentation und alle Ergebnisse des Beteiligungsprozesses gibt es hier:
>> Beteiligungsverfahren 2019 - Gesamtdokumentation (PDF; 24 MB)