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Wensickendorf

Die früher selbstständige Gemeinde Wensickendorf (zuletzt zugehörig dem Amt Oranienburg-Land) hat sich am 26.10.2003 im Zuge der Gemeindegebietsreform im Land Brandenburg der Stadt Oranienburg angeschlossen

Wensickendorf liegt zwischen der Liebenauer Heide im Norden und dem Briesetal im Süden, umgeben von Wäldern und Heidelandschaft. Zu erreichen ist der Ort über die B 273 aus Oranienburg und Wandlitz kommend, aber auch mit der „Heidekrautbahn" aus Berlin. Heute ist Wensickendorf nicht mehr nur von Landwirtschaft geprägt.

Im gesamten Ort findet man kleine Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe sowie 2 Wirtschaftsstellen der Landwirtschaft. Der Angerbereich bildet den Ortskern. Hier befinden sich die Kita, Handelseinrichtungen, eine Arztpraxis und das Büro des Ortsvorstehers.



Bis heute wird versucht, den dörflichen Charakter des Ortes zu erhalten. Die spätmittelalterliche Dorfkirche, ein prächtiger Feldsteinbau aus dem Jahr 1438, steht mitten auf dem Dorfanger. Sie besteht aus einem rechteckigen Kirchenschiff mit geradem Ostabschluss. Auf der Westseite befindet sich, in der Breite des Kirchenschiffes, der Turm. Der Innenraum ist flach gedeckt. Ein Kleinod besonderer Art ist der hölzerne Kanzelaltar aus dem 17/18. Jahrhundert. Die ursprünglich freistehende, 1961 geschaffene Kanzel, wurde später mit dem Altar aus dem 18. Jahrhundert zu einer eindrucksvollen, durch die angefügte Sakristei noch erweiterten Anlage verbunden. Sie ist mit Knorpelwerk, gedrehten Säulchen und Reliefs reich geschmückt.

Besonders gelungen ist jedoch die Restaurierung des historischen Gasthofes, des heutigen „Landhotels Classic". Hier lädt man im Sommer zu Radwanderungen in das benachbarte Briesetal rund um den Rahmer See bis hin zu den Gewässern in Summt und Mühlenbeck ein. Gern besucht wird auch das Mittelalterspektakel, das ebenfalls in den Sommermonaten angeboten wird. Etwas abgelegen, mitten im Wald, findet man die „Alte Försterei" die heute wieder zu Hausmannskost und gemütlichem Ausschank nach Wanderungen einlädt.

 

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Veranstaltungen

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Historische Entwicklung

Wensickendorf ist uraltes Siedlungsgebiet. Vorgeschichtliche Siedlungsstellen lagen vor allem am Rahmer See, der im Mittelalter als „ See Rademer" bezeichnet wurde. Erstmals erwähnt wird Wensickendorf 1350. In einer in Bautzen ausgestellten Urkunde belehnten die Markgrafen Ludwig der Ältere und Ludwig der Römer den Grafen Ludwig von Lindow mit der Burg Bötzow (späteres Oranienburg) und vielen umliegenden Dörfern - darunter auch Wensickendorf. Im Jahre 1376 wurde das gesamte Gebiet im Tausch an Kaiser Karl IV. abgetreten. 1412 gehörte das halbe Dorf zum Lehen derer von Holzendorf, bis Wensickendorf 1450 von dem Adelsgeschlecht derer von Arnim zu Biesenthal übernommen wurde. So blieb es über hundert Jahre lang Arnimscher und danach dem Amt Biesenthal unterstellter Besitz. 1651 wird der Große Kurfürst Eigentümer und der Ort geht in den Besitz des Amtes Bötzow über. Zur selben Zeit erwarb Kurfürstin Louise Henriette den Nachbarort Zehlendorf, um dort holländische Bauern anzusiedeln. Die Zehlendorfer werden von ihr in das Dorf Wensickendorf umgesiedelt.

Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts lebte das Dorf zum größten Teil von der Land- und Forstwirtschaft. Erst 1901, mit der Errichtung eines Bahnhofes und dem Anschluss des Ortes an die Heidekrautbahn, wurde die Landwirtschaft etwas zurückgedrängt. Viele Einwohner nutzen die Verbindung nach Berlin, um dort in Fabriken zu arbeiten. Ab der Jahrhundertwende setzte eine sprunghafte Siedlungsentwicklung in der Gemeinde ein. Aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Wohnbauflächen und Erholungsgrundstücken durch Berliner vollzogen sich heftige Bodenspekulationen. In deren Ergebnis wurden Wald- und Wiesenflächen parzelliert und als Bauland zur Verfügung gestellt. Es entstanden neue Ortsteile. Ein bevorzugtes Wohngebiet lag am Rahmer See. Hier ließen sich zu Beginn der 20iger Jahre namhafte Künstler und Schriftsteller nieder, unter ihnen z.B. Karl Zuckmayer und Rudolf Platte. Der Betrieb der Heidekrautbahn wurde 1983 zunächst eingestellt. Erst 1990 nahm die Niederbarnimer Eisenbahn den Betrieb schrittweise wieder auf. Heute verkehrt die Bahn im Stundentakt.

Auszüge aus »Unterwegs mit der Heidekrautbahn«

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